Artikel mit Tag: leben

Diese Mitte

Me
Es gibt so Tage, da steht man ziemlich alleine da. Hab meinen Kaffeebecher eingesammelt, weil meine Kollegen eher mit ihren beschäftigt sind. Drehe meine letzten Runden allein, weil fast alle die ich sehe, mit sich selbst beschäftigt sind.
Es gibt so Tage, da steh ich mittendrin. Da öffnen sich Türen, wo vorher keine waren. Da fahr ich meine Runden zwischen all den Rädern dieser Welt. Da kommen mir ganz Fremde mit Kaffeebechern entgegen. Atme vorsichtig ein, weil die Luft so voll ist.

Das Leben ist großartig weit und einzigartig eng. Es kommt nicht nur auf die Kreise an, in denen man seine Runden dreht,
viel eher ist es unsere eigene Mitte, die Straßen leer fegt und Türen öffnet.
Hast Du das erkannt, kannst Du sehen, was längst Da war.


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rain

Bin unter Kopfkissen verschwunden. Aber nicht, weil ich krank bin. Ich bin müde. Immer!

Fehlt der Anreiz aufzubleiben. Schlafe mich von Wochenende zu Wochenende, so als gäb es das Dazwischen nicht.

Mir fehlt die Wärme. Friere ein.

Hätte gern ein wenig mehr Selbstentscheidung, wann ich aufstehe und wie ich den Tag bewege. Lasse mir von anderen ihre Terminpläne vorkauen, um meinen daran anzupassen. Das nervt. Das macht müde.

Dank meiner Taktik verschwinden die Tage und es gibt wirklich mehr Wochenenden.
Das ist großartig, wenn ich vorwärts schaue.

Bei der Rückschau finde ich es gruselig, mein Leben unter Kopfkissen zu leben.

Ich hab mir was vorgenommen- ich will wach sein, denn wenn ich hinsehe, weiß ich zumindest aus heutiger Sicht,

wer ich nicht sein will.

Ein Einziger Schneeball

Himmel Es gibt verschiedene Tage.
Ich meine nicht diese, an denen Dir Dein Sohn seine erste Zahnlücke zeigt und dass er Deine Handynachrichten lesen kann.

Ich meine Tage, für die Du nichts kannst. Wo ein einziger Schneeball eine riesige Lawine auslöst. Das ist ein Effekt und in meinen Bildern liebe ich das Drama. Im wahren Leben habe ich es gern still, dann hab ich Söhne ohne Wackelzähne am allerliebsten.

Vor allem aber, habe ich mein Leben lieber ohne unvorhergesehene Überraschungen.

Wir haben heute wieder über den Tod gesprochen und meine kleine Freundin zu meinen Füßen sagt, dass sie verbrannt werden will, wenn sie stirbt, damit niemand ihr Amulett sieht. "Meine Knochen", fügt sie hinzu, als ich sie still ansehe.

Kinder in ihrem Alter sollten Zeit haben, starke Erwachsene zu werden, mit Mama auf der Wiese liegen, und sich in Phantasiegeschichten verlieren, spielen, lachen, auf Bäume klettern, .. sie sollten vor allem keine Zeit haben sich mit dem Tod zu beschäftigen. Und doch fragt sie sich jeden Tag. Schwimmen Tote im Meer oder fliegen sie im Himmel? Verteilen sie sich über die ganze Welt? Oder ist selbst der Himmel begrenzt?

Mir fällt so viel ein, wenn ich ihr zuhöre, vor wenigen Monaten ist meine beste Freundin gestorben, aber ich sehe die Kleine nur an, als müsste ich sie mir einprägen, damit sie mir nicht auch verloren geht.

Sie schreibt feine Linien auf meine Schuhe.
Und dann weiß ich, was ich ihr sagen will.-

Und zu meinen Füßen
sitzt die kleine Tochter
meiner besten Freundin

und hört mir zu. ....

Wintertage Über Nacht

WintertageEs ist Winter! Und der kam über Nacht!!
Total zugedeckt!!
Alles weiß und gleich 5 Oktaven heller, wenns das gibt! Werde brauner, allein durch die Reflexion. Wahnsinnig schön!!
Ich les mich schrittweise in die Morsezeichen, die vor mir in den Schnee fallen. Weiche Punkte, die Eins werden mit ihrer Grundierung.
Es wächst Millimeter für Millimeter.
Genauso die Bereitschaft des örtlichen Winterdienstes meinen Fußweg zu streuen & so passiert es zum Ersten Mal in 10 Jahren, dass so ein Salzstreuer hier anhält und 10 kg Salz auf meine Eisfläche abkippt.

Ich steh Spalier und warte nun, dass einer der mutigen Fußgänger, die hier ihre Loipen ziehen, in diese weiche Schicht eintaucht. Bereit ihn zu retten!!

Es ist mutig sich das Leben genauSO vorzustellen!


Blickdicht

Müde!Das Jahr eilt mir hinterher. Ich vorneweg, bin schneller und ihm meilenweit voraus.
Es ist Dezember und ich bin müde. Könnte im Vorlauf die aufgeholten Tage zu Nächten machen und Vorschlafen. Alle zeitgleich.
Da wo ich sein will, bin ich zu spät. Wenn ich aufstehe- schläft alles, wenn ich schlafe- ist der Rest wach.

Es ist Winter. Eiskalt- und mein Atem kondensiert, wenn er mich verlässt. Einen Augenblick kann ich all das sehen, wie eingefroren steht es in der Luft,- all das was ich denke, was ich fühle, was mich treibt und genauso das, was mich zurückhält.

Und ich stell mir vor, alles was wir ausatmen,- was wir sind und noch viel mehr das, was wir nicht sein können, wird hier dieser dichte Nebel, der mich an manchen Tagen so einhüllt und nicht loslässt, dass ich mich sogar in meinen Träumen verfahre. Und ich kämpfe mich durch all die Gedanken meiner Mitmenschen morgens über Hamburgs Straßen. Blickdicht.

Was wenn das genauso ist?
Es ist verrückt, sich das Leben so vorzustellen?

...aber es ist nicht verrückt genug!



Möglichkeiten

RegenwetterWas inspiriert mich?
Das Leben um mich herum, sein Puls, seine Leichtigkeit und genauso seine Schwere.
Immer wieder neu mit seinen unzähligen Möglichkeiten.
Seiner Größe, seiner Farbe, seiner Schwäche.
Diese unerschöpfliche Quelle Alles ausprobieren & Alles sein zu können!

Es gibt so viel, dass wir noch nicht gesehen und gefühlt haben, das es zu finden und zu erfahren gibt.
Und Ja !-es gibt diesen einen Punkt, an dem ist alles gut, selbst wenn es im Hintergrund stürmt...