Die Lehrerin meines Sohnes hat heute den Kindern im Unterricht eine Geschichte aus einem Buch vorgelesen, erzählte mir Bela gerade. Und saß dafür auf dem Fensterbrett, weil das Licht dort besser war. Während sie so vorlas, legte sich einer der Bäume direkt hinter ihrem Rücken auf die Seite. Die Kinder stöhnten: "Ohhhh!" und seine Lehrerin, die nicht mehr sehen konnte, als die Buchstaben vor ihr, sagte: "Ja, das ist jetzt aber auch wirklich sehr spannend“ las gleich mit noch mehr Ausdruck und Freude für die Kinder, während das Bäumchen auf- und niederschwang und die Kinder mit Vorder- und Hintergrund mitfieberten.
Es war einmal, nein zweimal und mindestens ein Sturm der aufzog und nicht enden wollte, der kämpfte um jeden Moment. Was wenn wir unser Leben nicht in Jahre einteilen, wenn wir es in Momenten zählen würden. Inspiriert durch die Freundin meiner Tochter, versuche ich nun ihre Gedanken zu zählen. Was bedeutet es überhaupt älter zu werden? Was wenn wir in dem einen Moment noch Vordergrund der kleinen Zuhörer sind und zwei Momente später der Hintergrund, der vorliest. Bin ich all das schon jetzt!? So denkt sich Indira die Welt und träumt sich zwischen ihren Momenten erwachsen. Und fragt sich berechtigt, ist es wirklich so dass wir an Jahren wachsen, sind es nicht viel eher die Momente, die uns bejähren und feine Fältchen in unser Gesicht ziehen, die uns erwachsen werden oder ein ewiges Kind bleiben lassen. Eins mit Missionen, das tanzt, lacht und ... wie meine Freundin sagt. Oder eins mit Augen, dass man denkt, was hat dieser Mensch schon alles sehen müssen.
Unzählige Momente oder auch nur ein Einziger, was wenn wir unser Leben in Momenten zählen würden und nicht in Jahren?
Die Welt zwischen Indira und Lina in 10 Momenten gezeichnet von Jule