Artikel mit Tag: wochen

Ein ganz kurzer Abriss oder bis Gras drüber wächst

In den Tiefen meines Kellers gewesen und mich wiedergefunden. Ich bin mächtig am Wirbeln, nehme alles auseinander und lege es neu zusammen. Das klingt wie Puzzeln, ist aber die Aufräumaktion des Jahrhunderts. Ich bin mal wieder dabei das unterste zu Oberst zu kehren und zu sehen- was ist das, was bleibt? War viele Wochen 42 Stunden mit allem beschäftigt, nur nicht mit den Sachen, die mich beschäftigen sollten. So landete mein Alter Ego im Keller zu dem Haufen Papier und entrümpelte sein Ich. Bin wieder da, unter 220 kg Altpapier auferstanden und viele Stunden reicher. Brauchst du Zeit? Ich verschenke sie. Ich mag den frischen Wind, der alles Alte zusammenpustetzueinemgroßenHaufenLaub. Wer entsorgt all das Blattwerk und wo wird es gelagert. Durchschnittlich braucht Gras 6 bis 7 Jahre, um Erde zu werden. Wie lange brauchen Blätter und wo wird diese ganze Erde aufbewahrt? In meinem Keller jedenfalls nicht. Bin in den Tiefen meines Kellers gewesen und hab wieder herausgefunden. Ich suchte etwas das Zeiten überdauert, an Orten die zuweilen dunkel sind und manchmal geborgen werden müssen, wie alte Schätze.

Zusammengefaltet

PapierMeine Wochen fliegen dahin, Tage zur Unmöglichkeit zusammengefaltet wie Texte, in die sich alles hinein interpretieren lässt. Ausgebreitet bin ich erstaunt, was sich in gerade hinter den Kniffen und Kanten verbirgt. So scharf Papier sein kann, so geduldig ist es auch. Die entfalteten Tage zeigen das. Gerade an den Ecken stößt sich die Ruhe. Streckt sich aus und rollt sich zusammen, wie eine Katze im Schatten.

Meine Wochen stoppen, halten die Zeit, nichts bewegt sich. Das Papier knittert, wirft riesige Schatten über all seine Sprünge. Ausgefaltet steht da nichts außer sein Weiß in unendlichen Linien ganz unterschiedlicher Tiefe.
Ich liebe das Unbeschriebene.
Laufe mit farbigen Füßen durch das Papier und wenn Ihr das auch macht,

...können wir uns in diesen Tagen begegnen.

Diese eine Idee

BlickwinkelLetztendlich haben wir all das, was wir tun, schon längst vorher entschieden. Ich mag diesen Satz. Das kann Tage vorher sein oder Wochen und Jahre.
Und das stammt aus der neusten Gehirnforschung.

Nicht alles was uns unmittelbar vor einer Entscheidung, als Idee durch den Kopf schießt, ist ein Abbild dessen, was wir uns gerade überlegt oder ausgedacht haben. Den Auslöser haben wir vielleicht lange vordem gedrückt. Ist das so? Und ich denke darüber nach.

Habe ich als Kind in unserer Dunkelkammer entschieden, hier an genau dieser Stelle weiterzumachen, an der mein Vater vor einer Weile seine Sachen packte und sein Fotolabor auflöste? Mein Leben ist also eine einzige Entwicklung von Material, das längst belichtet, aber eben nun noch auf seine Kreation wartet?

Wie auf einer Filmrolle das Negativ.

Wir entscheiden uns, wie wir all das bearbeiten, dass uns wie eine dieser kurzfristigen Ideen vorkommt, die den Moment davor erstmalig erscheinen. Aber all das war längst da und liegt mitunter Jahre zurück.

Diese eine hier von mir trägt Flügel und ich bin dafür ausgebildet worden.

Aber es ist noch anders.

Ich habe mich selbst entwickelt, um diese Idee- die ich von mir hatte, als ich klein war -wirklich zu werden.

Denn es gab sie schon, bevor ich sie denken konnte.