Reißverschlussprinzip

NiederknienDas Leben kriegt uns an den unglaublichsten Stellen zu fassen und erhängt sich an einer Nadelspitze.
Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich mich zweiteilen, ganz nach dem Reißverschlussprinzip.
Würde mich aufzippen in unendlichen Möglichkeiten, um mindestens eine Version von mir auf die Beine zu stellen, die Erwartungen bedient.
Ich hatte 5 Jahre Psychologie, nein ich hatte 33 Jahre Psychologie, 5 Jahre hatte ich Klarheit, wie Muster funktionieren. Was Erwartungen erwarten und was Leiden schafft. Wohin ich sehe, immer noch zu viele Menschen mit Blick auf ihre Füße, programmiert darauf, sich durchzusetzen, in möglichst vielen Lebenslagen.
Aber wie ich auch liege, es ist nicht das Leben dass uns kickt, es sind unsere Einstellungen, die sich unüberarbeitet einstellen.

Das ist allein unser.

Die innere Weisheit immer wieder und wieder durchzuarbeiten braucht Mut.
Es ist einfacher, alles abzufackeln, um sich selbst im Leben als Licht zu fühlen, wenn man den Zusammenhang nicht er/kennen kann.

Nehmt Euch den Moment Zeit durch Euer Objektiv zu sehen und Euch klarzumachen, dass ohne das Du kein Ich existiert. Werft Euch nicht über den Haufen, aber wenn Euch jemand gegenübersitzt, ist es viel mehr so, dass ihr Eure Geschichte hört,

...und nicht seine.

Diese Mitte

Me
Es gibt so Tage, da steht man ziemlich alleine da. Hab meinen Kaffeebecher eingesammelt, weil meine Kollegen eher mit ihren beschäftigt sind. Drehe meine letzten Runden allein, weil fast alle die ich sehe, mit sich selbst beschäftigt sind.
Es gibt so Tage, da steh ich mittendrin. Da öffnen sich Türen, wo vorher keine waren. Da fahr ich meine Runden zwischen all den Rädern dieser Welt. Da kommen mir ganz Fremde mit Kaffeebechern entgegen. Atme vorsichtig ein, weil die Luft so voll ist.

Das Leben ist großartig weit und einzigartig eng. Es kommt nicht nur auf die Kreise an, in denen man seine Runden dreht,
viel eher ist es unsere eigene Mitte, die Straßen leer fegt und Türen öffnet.
Hast Du das erkannt, kannst Du sehen, was längst Da war.


Das Licht der Welt

Licht
Das ist das eine Ende der Welt. Das Andere ist hier.
Als Kind wollte ich Leuchtsterne an der Decke, weil ich das Licht der Welt sehen wollte, weil ich wissen musste, dass sie weiter existiert, selbst wenn ich längst schlafe.
Heute hab ich ein kleines Universum in mir. Ich brauch keine weiteren Lichter.
Auch ihr werdet Eure Sterne eintauschen.
Ich weiß es, weil ich euer Universum schon sehen kann!

Für 10 Minuten

Wartezeit

Kinder erleben die Zeit noch mal anders. Da fühlt sich das 10 minütige Gespräch der Erwachsenen an einer Straßenecke an, wie zwei lange Stunden. Du wartest nun und Du erinnerst mich an mich. Ich seh Dich dort sitzen und bin froh, dass Du noch so klein bist, denn wenn ich Dich jetzt trage, schaffen wir die verlorenen "Stunden" locker aufzuholen.
Mit Dir kann ich noch fliegen!

Mo für Bela

Life is strange! Sometimes !!

Wunder

ADAC oder von der Kunst sich nicht abschleppen zu lassen

2 lange Autoschlangen stockender Verkehr.
12 km in 35 Grad Direkteinstrahlung multipliziert sich ganz leicht auf über 1295 Grad in 37 min.
Wenn ich das auf uns 6 verrechne, bin ich bei 215,83 Grad pro person.
Das ist zuviel, 5 davon sind Kinder.
Unter der Motorhaube meines VW Busses auch stockender Verkehr. Es nebelt, als wäre einer dieser Maschinen unter der Haube, die man sonst am Set braucht, damit das Model in ganz kontrastlos zu sehen ist. Weichgezeichnet.
Anhalten, Anfahren, Seitenstreifen. Weichgezeichnet ist hier nix mehr, der brennt fast!
Ich mag gar nicht jedes Wort wiedergeben, dass mir im Laufe der folgenden 6 Stunden durch den Kopf ging.
Ganz kurze Überschläge ergeben:

Einen ADAC gerufen,
3 Autofahrer hielten an,
einem Motorrad spendeten wir Schatten,
einer Frau halfen wir auf den Weg,
eine andere ließ die Hose runter,
einem THW Reisebus, antworteten wir mit Winken und erhobenen Daumen auf seine Lautsprecherdurch-Frage, ob er uns irgendwie helfen könne,
zwei ADAC Abschlepper segelten schon mit einem PKW auf dem Dach an uns vorbei,
7000 Autofahrer zogen vorrüber,
207 grinsten,
5 winkten und schrien,
3 machten ihre Radios lauter,
2 boten ihre Wasserflaschen an,
irgendeiner sprach dänisch.

Ich hoffe, ich habe hier in meiner Danksagung niemanden vergessen.

Nach 45 min Warten auf den "gelben Engel" erzählt uns einer der Autofahrer, dass wohl offensichtlich unser ADAC, vor ca. einem Kilometer von einem wildfuchtelnden Fahrer angehalten wurde.
Der fährt dann auch ca 30 min später an uns vorbei. Starrer Geradeausblick. Weg ist er.

Der folgende Anruf in der Hauptzentrale, wird vorerst nicht angenommen, also Decke raus und rein in die Disteln. Geht schon.
Ein paar Makros von der Fauna und Flora dort und zumindest ich bin beschäftigt. Währenddessen skaten in unmittelbarer Entfernung drei Kinder auf der Autobahn. Blick in die Runde. Meine sinds nicht!

Der erste ADAC bremst nach nur 2 Stunden auch für uns ^^ . Er ist leider nur nicht Unser Abschepper und sein Rat, losfahren und alle paar Meter eisgekühltes Wasser nachkippen, klingt fast so absurd wie den, die Heizung auf volle Kraft zu stellen. Ich rechne schon mal durch. Wo bitte geht's zur nächsten Eisbar!?
Noch bevor der Erste ADAC wieder los fährt, klemmt sich ein Zweiter dahinter. UNSERER!!
Als der Erste sich vom Acker macht, wird der Blick auf den ZWEITEN frei, der hinten drauf schon eins dieser Auto trägt, die immer so Ein bis Zwei Kilometer vor Deinem Wagen liegen bleiben, um dann zuerst gefunden und möglichst mit starrem Geradeausblick an Dir vorbei gefahren werden.

Also wir sprechen uns erstmal aus. Man versteht sich. ;-)
Dann wird der Golf abgeladen und der Bus oben rauf. Der Golf in die Zange. Dabei stellen wir, mehr oder weniger! überrascht fest, dass zwar der Bus und der Golf mit kann, aber nicht alle Menschen.

3 steigen in den oben mit nur einer Zwinge befestigten VW Bus. Der Rest geht zum Rest in den Abschlepper. Die eine 'Gruppe' ziemlich eingequetscht, die Andere hat Schiss in jeder Kurve.
3 Kilometer auf dem Seitenstreifen und wir sind runter von der A20.

Lagebesprechung bei Möbel Kraft auf dem Parkplatz. 2 Stunden gehen und wir kommen keinen Zentimeter voran.
Die dort folgende Unterhaltung kann ich kaum wiedergeben, rückblickend habe ich sicher nicht alles gesagt, was ich hätte sagen wollen. Im Ganzen hielt ich mich ernsthaft zurück. Mein heilpädagogischer Blick, lag auf dem Gesundheitszustand des "gelben Engels" der immer grüner wurde.

Wir sind PLUS Mitglied und ich versichert, dass unser Abschlepper uns bis zum Wohnort bringt. Gut Gelaunt war nicht vertraglich festgehalten. Davon ging ich auch nicht aus, aber dass er uns gar nicht bringen will oder sagen wir kann, damit habe ich nicht gerechnet. 22:30, als ich ihn fast überzeugt hatte, uns vom Haken zu lassen, damit wir den Weg selbst versuchen können, für wenigsten die Chance in den nächsten 5 Stunden nach Hause zu kommen, kam der erlösende Rückruf und die Erlaubnis aus der Hauptzentrale.

Wir wurden gerettet, 15 Minuten bevor der Tag endgültig endete, rollten wir vom Oberdeck eines müde blinkenden ADAC Abschleppers.

Gewisse Verträge müssen vielleicht von Zeit zu Zeit erneuert werden, von den Anderen sollte man sich trennen.

Mo